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Megan Wester

So verhinderst du für immer Karies bei deinem Kind

Aktualisiert: 26. Sept. 2021

In diesem Artikel erfährst du, was Karies auslöst und was du tun kannst, damit dein Kind nie (mehr) ein Loch bekommt.

Mutter und Tochter beim Zähneputzen im Badezimmer
Mutter und Tochter beim Zähneputzen

Du machst dir Sorgen, weil du immer schon Probleme mit den Zähnen hattest? Auch der Papa hatte schon mal ein Loch und jetzt fragst du dich, ob du das Schicksal deines Kindes beeinflussen kannst, damit seine Zähne von Anfang an gesund bleiben?

Die gute Nachricht ist, dass es fast vollständig von unserem Verhalten abhängt, ob unsere Zähne kariös werden. Es gibt vier Faktoren, die zur Entstehung von Karies beitragen und die wichtigsten drei kannst du selbst beeinflussen!


Zahngesunde Ernährung

Worauf du am meisten achten solltest, ist eine zahngesunde Ernährung. Aber was heißt das genau?

Du weißt natürlich, dass dein Kind nicht zu oft Süßes essen sollte, aber im Alltag lässt sich das nicht immer vermeiden. Als Grundregel solltest du mit deinem Kind ausmachen, dass täglich nur einmal genascht wird. Es ist vor allem die Häufigkeit des Zuckerangebots, die Karies auslöst. Damit kommen wir auch schon zum Kariesauslöser Nummer 1 bei Kindern: dem Saft. Säfte haben in etwa so viel Zucker wie Cola und können die Zähne durch das ständige Trinken, insbesondere aus Nuckelflaschen, enorm schädigen.

„Mein Kind trinkt aber nichts anderes.“ Das stimmt natürlich, solange dein Kind die Wahl hat. Auch Erwachsenen schmeckt Saft besser, und sobald Kinder ihn kennengelernt haben, finden sie Wasser langweilig. Hier hilft nur Konsequenz. Am besten wird Saft gar nicht mehr eingekauft und natürlich sollten die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen. Alternativ kann dein Kind selbstgebrühte Tees trinken, aber bitte ohne Zucker. Es gab schon viele Kinder, die das doof fanden, aber verdurstet ist dabei noch keines. Als Faustregel gilt, je süßer, saurer und klebriger die Nahrung, und je häufiger sie gegessen oder getrunken wird, desto schlechter für die Zähne. Diese brauchen dringend Ruhephasen zwischen den Mahlzeiten, um sich zu erholen. Daher bitte Finger weg von Chips, Quetschies, Lutscher und Bonbons. Weitere Informationen findest du unter 5 Tipps für eine zahngesunde Ernährung.


Richtige Zahnpflege

Damit die Zähne deines Kindes gesund bleiben, ist es essentiell, dass sie richtig gepflegt werden. Ab dem ersten Milchzahn solltest du sie zweimal täglich mit Kinderzahnpasta putzen und zwar, bis dein Kind ca. zehn Jahre alt ist und die Zahnpflege selbst übernehmen kann. Dein Kind darf und soll natürlich mitputzen, aber die Zähne komplett belagfrei zu bekommen, schafft es motorisch erst in diesem Alter. Ich empfehle dir eine elektrische oder Ultraschallzahnbürste, da mit dem kleinen Kopf alle Zahnflächen gut erreichbar sind. Wichtig ist, am Zahnfleischrand anzufangen, und jeden Zahn von rot nach weiß zu putzen. Dann wird auch der Übergang von Zahn zu Zahnfleisch sauber, der oft eine Putznische darstellt. Dein Kind lernt das Zähneputzen hingegen gut mit einer Handzahnbürste. Gerade anfangs kauen Kinder gerne auf der Zahnbürste herum. Hier bietet es sich an, deinem Kind eine eigene zu geben, die zerkaut werden kann.

Sobald die Milchzähne nicht mehr lückig stehen, (ab ca. 4 Jahren) ist auch die Zahnseide ein wichtiger Bestandteil der täglichen Routine. Damit du dir leichter tust, gibt es für Kinder spezielle Halter. Je früher sich dein Kind daran gewöhnt, desto besser - später gehört dies ganz selbstverständlich zur Zahnpflege dazu.


Fluoride

Fluoride schützen die Zähne, indem sie verhindern, dass der Zahnschmelz durch Säure und Zuckereinwirkung in Lösung geht, und eine schnellere Remineralisieation fördern. Allerdings sollten Kinder nicht zu viel Fluoride bekommen. Früher nahm man an, dass Fluoride über den Körper in den Zahnschmelz eingebaut werden, daher gab es für Säuglinge Fluoridtabletten. Allerdings weiß man heute, dass die lokale Wirkung direkt am Zahn deutlich wichtiger ist. Daher ist die aktuelle Empfehlung, ab dem ersten Zahn eine Kinderzahnpasta mit Fluorid zu verwenden. Es sollten keine Fluoridtabletten gleichzeitig gegeben werden. Die neue Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde empfiehlt bei Kindern ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns bis zum zweiten Lebensjahr zweimal täglich eine reiskorngroße Portion fluoridhaltiger Kinderzahnpasta mit 1000ppm oder eine erbsengroße Portion Kinderzahnpasta mit 500ppm zu verwenden. Vom zweiten bis zum sechsten Lebensjahr sollte eine erbensgroße Portion Kinderzahnpasta mit 1000ppm verwendet werden.

Manche Eltern möchten ihren Kindern aus unterschiedlichen Gründen kein Fluorid geben. Karies ist keine Fluorid-Mangelerkrankung, allerdings gibt es kaum einen wirksameren Schutz davor. Wenn du dich gegen Fluorid entscheidest, solltest du umso mehr darauf achten, deinem Kind nichts Süßes zu geben und ihm lieber dreimal täglich die Zähne putzen, damit sie gesund bleiben.


Genetik?

Viele Eltern sind davon überzeugt, dass Karies vererbbar ist. Inzwischen weiß man, dass die Form der Zähne genetisch bedingt ist - haben Eltern also enge Zwischenräume oder tiefe Fissuren, kann dies an ihre Kinder weitervererbt werden. Dies bedeutet, dass das Kariesrisiko gegebenenfalls erhöht sein kann.

Karies an sich kann aber nicht vererbt werden!

Als letzter Faktor spielt Genetik also tatsächlich eine Rolle, aber bei Weitem keine so große wie bei anderen Erkrankungen, z.B. Parodontitis. Viel entscheidender ist das Bewusstsein für Zahngesundheit, das dein Kind bei dir zu Hause lernt. Dies prägt die Mundgesundheit seiner Zähne ein Leben lang, und du kannst dazu beitragen, dass dein Kind von vornherein die besten Bedingungen hat.


Fazit

Die wichtigsten Risikofaktoren für das entstehen einer Karies sind beeinflussbar. Wer sein Kind richtig ernährt, auf eine gute Mundhygiene achtet und die richtige Fluoridprophylaxe nutzt, kann seinem Kind viele Löcher ersparen. Außerdem wird dadurch seine Mundgesundheit ein Leben lang positiv beeinflusst.



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