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Megan Wester

Dein 3-Schritte-Plan gegen Entscheidungsmüdigkeit

Aktualisiert: 6. Okt. 2021

Entscheidungsmüdigkeit beschreibt das Phänomen, dass uns zu viele Entscheidungen überfordern und lähmen können. Es ist meiner Meinung nach einer der Hauptfaktoren unserer kollektiven Überforderung und unseres hohen Stresslevels. Zum Beispiel essen wir abends oft viel Süßes, weil wir einfach keine Kraft mehr haben, uns dagegen zu entscheiden.

Wir besprechen drei konkrete Schritte, die dir helfen, Entscheidungen wieder selbstbewusst und mit Freude zu treffen.

Hast du dich gerade kurz gefragt, ob du diesen Artikel wirklich lesen sollst? Ob es die Zeit wert ist, oder ob du deine wenigen freien Minuten nicht sinnvoller nutzen könntest?

Die Entscheidung weiterzulesen ist das Ergebnis einer der durchschnittlich 35.000 Fragen, die du dir heute stellen wirst. Um nicht gleich morgens zu kapitulieren und zurück ins Bett zu gehen, hat sich unser Gehirn ein starkes Hilfsmittel gesucht, nämlich Routinen. So läuft gottseidank vieles von dem, was wir tun, auf Autopilot und wir denken nicht weiter darüber nach. Wie dir Routinen helfen, dich selbst besser kennenzulernen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, erfährst du in diesem Artikel. Doch auch wenn wir vieles auslagern und automatisieren können, bleiben täglich noch viele Fragen offen.


Ging meiner Oma beim Frühstück die Milch aus, lief sie zu dem vermutlich einzigen Laden in der Umgebung und Kaufte Milch. Nicht 3,5%ige oder 1,8%ige, frische oder haltbare, laktosefreie, Mandel-, Hafer-, Cashew-, oder Sojamilch, sondern Milch.


Unsere Entscheidungsmöglichkeiten bereichern unser Leben, denn vermutlich hat auch früher nicht jedem Vollmilch geschmeckt oder mancher fand es immer schon absurd, die Muttermilch einer anderen Spezies zu trinken. Doch unsere Auswahlmöglichkeiten sind unendlich groß geworden, während die Zeit, sich damit zu beschäftigen, also unsere sogenannte Freizeit, immer geringer wird.

Doch wie kommen wir modernen Menschen raus aus der Zwickmühle der Selbstbestimmung und Individualität vs. unbewusstes schwimmen mit dem Strom?


Schritt 1: Selbstreflexion

Achte auf deine Gedankenkreise. Welche Entscheidungen wälzt du hin und her? Oder du triffst sie zögerlich und bemerkst, dass du bei jedem Gespäch darüber ins Stocken gerätst und dir schwer tust, deine Meinung klar zu vertreten. Weil der andere könnte ja anderer Meinung sein, oder dich kritisieren, oder dich verurteilen. Und das tust du ja selber schon genug!?

Wir treffen minütlich Entscheidungen, die anfechtbar sind. Zum Beispiel stellte uns jeder Kauf vor die Entscheidung: Was genau möchte ich, wie viel gebe ich dafür aus, woher besorge ich es, welche Alternativen gibt es und wie nachhaltig ist es?

So kann beispielsweise für die Recherche nach der richtigen Babysonnencreme schon mal eine halbe Stunde draufgehen und danach habe ich eher noch größere Angst vor den Inhaltsstoffen, als die Gewissheit, dass sie die Haut meines Kindes schützt.

Und nach der halben Stunde ist mein Baby auch schon wieder von seinem Mittagsschlaf aufgewacht.


Schritt 2: Kenne dein Warum

Wieso braucht dein Baby eine Sonnencreme? Was motiviert dich, dich mit diesem Kauf zu beschäftigen? Du könntest ja auch einfach beim nächsten Großeinkauf die nächstbeste Sonnencreme vom Regal mitnehmen. Willst du den besten Schutz für dein Baby, weil du reisen liebst und dein Baby oft von Kopf bis Fuß am Strand eincremen wirst? Oder möchtes du das beste Preis-Leistungsverhältnis für Sonnencreme finden und dein Budget schonen? Oder ist es nur eins der zigtausend Dinge, über die man sich für Babies den Kopf zerbrechen kann?


Schritt 3: Finde eine Entscheidungstaktik und lege dich fest

Kennst du den Grund, weshalb du eine Entscheidung triffst, dann übelege dir eine zielführende Strategie und bleib dabei. Hast du eine Inernetseite, die Waren testet, mit denen du bisher voll zufrieden warst, bleib dabei und schau dir keinen zweiten Test an. Hast du eine Freundin mit älteren Kindern, der du vertraust, bitte sie, ob du sie in Zukunft bei Kaufentscheidungen um Rat fragen kannst. Oder bei Erziehungsfragen, statt dir drei verschiedene Ratgeber durchzulesen und dich durch Mamiforen zu klicken.

Der letzte Schritt beinhaltet auch, dir zu überlegen ob es dir wert ist, ein paar Cent zu sparen und dafür Zeit mit Schnäppchensuche zu verbringen. Und auch zu priorisieren, wie dringend ein Kauf ist: Muss er heute noch deinen Nachmittag ausfüllen oder kann er bis zum Großeinkauf nächste Woche warten?


Fazit:

Diese Entscheidungen kannst nur du alleine treffen, denn nur du kennst deine Motivation, deine Prioritäten, dein Budget und deinen Tagesrhythmus. Aber genauso kennt keiner das Innere deins Kopfes, das vor lauter decision fatigue zu bersten droht und dem auch die kleinsten Entscheidungen langsam schwerfallen.

Unsere Zeit und unsere mentale Ausgeglichenheit sind kostbar und es erfordert sehr viel Kraft, auf sie aufzupassen. Wenn es nur eine Entscheidung gibt, die ich dir heute ans Herz lege ist es diese:

Priorisiere dich und deine Zeit, denn dies kann keiner für dich tun. Von deiner inneren Gelassenheit profitiren jedoch viele.


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